Naturheilkundliche Komplexbehandlung
Naturheilkundliche Komplexbehandlung
Die naturheilkundliche Komplexbehandlung eröffnet chronisch Kranken neue Wege in der Behandlung und erweitert das Therapieangebot. Sie wird multimodal durchgeführt. Ihre Besonderheit liegt in der Ausnutzung von Synergieeffekten der individuell aufeinander abgestimmten Maßnahmen. Das Ziel ist eine Besserung der Beschwerden, die im Rahmen einer ambulanten Therapie so nicht zu erreichen ist.
Dieses integrative Behandlungskonzept kann nur in speziell dafür ausgestatteten Kliniken im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt werden. Voraussetzung ist eine besondere Strukturqualität des Krankenhauses, insbesondere was die personelle Ausstattung betrifft. Sowohl die Ärzte wie auch das Pflegepersonal müssen hinsichtlich naturheilkundlicher Therapieverfahren besonders fachkundig sein. Auch die physikalische Abteilung muss ein breites Spektrum an Therapien abdecken können. Andere Berufsgruppen, die das Behandlungsteam ergänzen, sind Diätassistenten, Psychologen oder Kunsttherapeuten. Der multimodale Behandlungsansatz erfordert eine enge, berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit aller Therapeuten.
Ein weiterer Punkt, der die naturheilkundliche Komplexbehandlung von anderen Therapieansätzen unterscheidet, ist die tägliche Überprüfung und Steuerung der Therapie durch einen Arzt. Nur so ist es möglich, den Behandlungsplan kurzfristig an den Gesundheitszustand des Patienten anzupassen. Das Behandlungskonzept beinhaltet zudem eine hohe Behandlungsintensität und eine definierte Dauer des stationären Aufenthaltes (ca. 10 bis 14 Tage), da naturheilkundliche Maßnahmen in der Regel wiederholt durchgeführt werden müssen, um ihre volle Wirkung entfalten zu können.
Für wen kommt die naturheilkundliche Komplextherapie in Frage?
Die naturheilkundliche Komplexbehandlung eignet sich besonders für chronisch kranke Patienten, die trotz ambulanter Therapiemaßnahmen nicht beschwerdefrei werden bzw. keine deutliche Besserung ihrer Symptome erfahren. Sie ist auch sinnvoll bei Patienten, die eine erforderliche Behandlung aufgrund von Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen nicht tolerieren. Hier ist durch die stationäre Behandlung mit ihrer hohen Therapiedichte und den daraus entstehenden Synergieeffekten sowie der täglichen Therapiesteuerung ein zusätzlicher Behandlungseffekt zu erwarten.
Das integrative Konzept ist besonders geeignet für Patienten mit:
- Chronisch-entzündlichen Erkrankungen (z. B. rheumatische Erkrankungen, Kollagenosen, Atemwegs- und Lungenerkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose)
- Chronischen Schmerzen (degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, neuropathische Schmerzen, schwerwiegender chronischer Kopfschmerz, Fibromyalgie)
- Begleit- und Folgeerkrankungen bei Krebs (supportive Tumortherapie)
- Chronischen Hauterkrankungen
- Schwerwiegenden funktionellen Erkrankungen (Colon irritabile, Reizmagen, Fatigue-Syndrom)
Ärzte, Pflegeteam und Therapeuten verfügen über eine große Expertise in der Behandlung dieser vielfältigen Krankheitsbilder. Dies ist die Voraussetzung zur Durchführung der individuell abgestimmten naturheilkundlichen Komplextherapie.
Was bedeutet "Naturheilkunde"?
Naturheilkunde hat nichts mit alternativer Medizin oder Paramedizin zu tun. Sie ist Erfahrungsmedizin, die auf einer langen Tradition beruht. Sie bedient sich der Wirkfaktoren, die aus der Natur selbst entspringen, wie Wasser, Kälte, Wärme, Ernährung oder Heilpflanzen, aber auch Bewegung und mechanische Kraft.
Synonym für "Naturheilkunde" ist der Begriff "Autoregulative Medizin". Naturheilverfahren zielen auf eine aktive Beteiligung und Nutzung selbstregulierender Prozesse des menschlichen Organismus (Autoregulation) ab, um Gesundheit zu erhalten oder wieder herzustellen. Wichtig sind dabei die individuellen Ressourcen des Patienten.
Der Grundsatz der naturheilkundlichen Therapieverfahren lautet:
Aktivierende und entlastende Reize sollen Regulationsprozesse im Körper anstoßen und so die Selbstheilungsprozesse anregen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an guten Studien, die die Wirksamkeit traditioneller naturheilkundlicher Behandlungsverfahren belegen. Diese sind wesentlicher Bestandteil der Behandlung von chronischen Erkrankungen wie z.B. Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Tumorerkrankungen oder Arthrose.
Multimodale Therapie – unsere Behandlungsmethoden
Unser Ziel sind gut therapierte und zufriedene Patienten. Deshalb gehen wir ganz individuell auf jeden Patienten ein und entwickeln zu Beginn der Behandlung den für ihn passenden Therapieplan aus verschiedenen Behandlungsbausteinen. Multimodal bedeutet, dass verschiedene Therapieformen ineinandergreifen und sich gegenseitig verstärken. Durch die Kombination aus Schul- und Komplementärmedizin entstehen weitere Synergieeffekte.
