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Autoimmunerkrankungen

Einzelne Organe oder gesamter Körper betroffen

Normalerweise bekämpft das Immunsystem körperfremde Stoffe wie Bakterien, Viren oder Parasiten, um schädliche Einflüsse vom Körper fernzuhalten. Bei Autoimmunkrankheiten greift das Immunsystem jedoch auch körpereigene Strukturen an und ruft dadurch chronische Entzündungen und Gewebeschädigungen hervor. Hierbei kann entweder ein bestimmtes Organ wie Bauchspeicheldrüse oder Schilddrüse betroffen sein, ebenso aber auch ganze Funktionssysteme wie Nerven, Haut oder Blutgefäße. Daher wird zwischen organspezifischen und systemischen Autoimmunerkrankungen unterschieden:

Autoimmunerkrankungen sind keine Seltenheit: Sie sind nach Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems und Tumorerkrankungen die dritthäufigste Erkrankungsgruppe. Die Ursachen für die Entstehung der Autoimmunerkrankungen sind nach wie vor unbekannt. Neben umweltbedingten scheinen auch erbliche Faktoren eine Rolle zu spielen.

Lupus erythematodes und Sklerodermie

Der Lupus erythematodes und die Sklerodermie werden mit weiteren Erkrankungen zur Gruppe der Bindegewebsentzündungen (Kollagenosen) gezählt. Dabei verändern sich kleine Blutgefäße und das Bindegewebe in der Haut entzündlich. Bei manchen Patienten treten auch Entzündungen in Organen oder Organsystemen auf (z. B. in Augen, Gelenken, Muskeln, Nieren, Lunge, Herz, Magen-Darm-Trakt). Oft erkranken Erwachsene in jungen und mittleren Jahren, Frauen häufiger als Männer.

Beim Lupus erythematodes wird häufig ein so genanntes Schmetterlingserythem beobachtet: eine Hautrötung, die sich schmetterlingsförmig über Nase und Wangen erstreckt. Weitere Hautveränderungen, vor allem an lichtexponierten Stellen, sowie Schleimhautveränderungen können auftreten. Sind innere Organe betroffen, treten je nach Organ unterschiedliche Beschwerden auf, zum Beispiel Gelenkschmerzen, Nierenentzündungen oder Entzündungen des Herzbeutels. Die Erkrankung verläuft meist schubförmig. Bestimmte Auslöser können einen Schub hervorrufen oder verschlimmern, unter anderem Sonnenlicht, Rauchen, Stress, Infektionen, Hormonveränderungen oder bestimmte Medikamente. Betroffene sollten deshalb bekannte Auslöser meiden, zum Beispiel durch konsequente Lichtschutzmaßnahmen und Nikotinverzicht.

Bei der Sklerodermie kommt es zu einer zunehmenden Verhärtung des Bindegewebes, was mit einer Verdickung der Haut an Händen und Füßen, manchmal auch an Armen, Körper und Gesicht einhergeht. Dies kann die Beweglichkeit und Mimik deutlich einschränken. Häufig sind auch Speiseröhre und Magen sowie die Lunge mit betroffen, was sich zum Beispiel durch Schluckstörungen, Sodbrennen oder Luftnot äußert. Auch Nieren und das Herz können in Mitleidenschaft gezogen werden. Typisches Begleitphänomen sind anfallsweise auftretende Durchblutungsstörungen der Finger oder Zehen (Raynaud-Phänomen). Die Erkrankung kann abhängig von der Ausdehnung und Schwere der Gewebsveränderungen sehr unterschiedlich schnell und schwer verlaufen.

Autoimmunerkrankungen lassen sich auch heute noch nicht vollständig heilen.

Entzündungsaktivität und Krankheitsfolgen können jedoch durch eine konsequente Behandlung reduziert und kontrolliert werden. Ziel ist die Verhinderung einer fortschreitenden Organzerstörung und die Aufrechterhaltung beschwerdefreier Krankheitsphasen.

Ein wichtiges Anliegen ist uns die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir möchten unseren Patienten zeigen, wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen und ihr aktiv begegnen können.

Mehr als nur Schulmedizin – bei Autoimmunerkrankungen

Eine vollständige Heilung von Autoimmunerkrankungen ist bislang nicht möglich. In vielen Fällen liegt eine genetische Veranlagung vor, die genauen Entstehungsursachen sind jedoch nach wie vor weitgehend ungeklärt. Ziel der Therapie ist es daher, Beschwerden zu lindern und einen möglichst umfassenden Stillstand der Krankheit (Remission) zu erreichen. Die schulmedizinische Behandlung mildert – je nach Erkrankung – mit antientzündlichen oder schmerzlindernden Medikamenten die Symptome und hält das Immunsystem mit Immunmodulatoren oder Immunsuppressiva dauerhaft unter Kontrolle. Bei eingeschränkter Organleistung werden die fehlenden Substanzen, z.B. Schilddrüsenhormone oder Insulin substituiert. Weitere Maßnahmen, wie physikalische Therapie, wirken unterstützend.

Die im Krankenhaus für Naturheilweisen (KfN) begleitend zur Schulmedizin eingesetzte Komplementärmedizin ist eine wichtige Ergänzung in der Behandlung der Autoimmunkrankheiten. Klassische Naturheilverfahren und Homöopathie wirken therapieunterstützend und können durch eine Aktivierung der Regulationskräfte des Körpers zu einer nachhaltigen Beschwerdebesserung beitragen. Einen besonderen Stellenwert im KfN hat auch die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Patienten werden im persönlichen Umgang mit ihrer Erkrankung und mit belastenden Situationen angeleitet und unterstützt, zum Beispiel durch Stressbewältigungsstrategien.


Breites Therapiespektrum für Patienten mit Autoimmunerkrankungen

Folgende komplementärmedizinische Verfahren kommen im KfN im integrativen Behandlungskonzept zum Einsatz. Die Maßnahmen werden individuell auf die Betroffenen abgestimmt: