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KfN - Seitenblicke - Integrative Liste Bayern

Aufruf an alle interessierten Ärztinnen und Ärzte in Bayern zur aktiven Beteiligung
 

Die Integrative Liste Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, die berufspolitischen Interessen der integrativmedizinisch tätigen Ärztinnen und Ärzte in der Ärztekammer Bayern zu vertreten. Vorbild sind die bereits erfolgreich etablierten Integrativen Listen in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Das erste große Ziel sind die nächsten Wahlen zur bayerischen Landesärztekammer Ende 2022. Die Kammer besteht aus insgesamt 180 Delegierten, in Bayern gibt es 63 Wahlkreise. Wir suchen integrativmedizinisch arbeitende Ärztinnen und Ärzte, die sich für die kommende Wahl aufstellen lassen möchten, idealerweise natürlich mehrere Kolleg*innen aus jedem Wahlkreis. Die Integrative Liste Bayern ist aber keine Partei! Es handelt sich lediglich um eine Interessensgemeinschaft ohne verbindliche Verpflichtungen. Bereits wenige gewählte Kolleg*innen können der Integrativen Medizin in der Ärztekammer eine Stimme verleihen, die bisher so nicht existent ist.

Die Komplementärmedizin braucht aber eine politische Repräsentanz, um den Pluralismus in der Medizin zu erhalten und einen Dialog auf Augenhöhe mit der klassischen Schulmedizin etablieren zu können. Denn wir sind davon überzeugt, dass alle Patientinnen und Patienten von einem, individuell auf sie abgestimmten, integrativmedizinischen Behandlungskonzept profitieren können. Insbesondere bei den steigenden Prävalenzen chronischer Erkrankungen ist eine rein schulmedizinische Therapie allein oft nicht zielführend. Gerade hier bietet sich die komplementäre Medizin als sinnvolle Ergänzung der Schulmedizin im Sinne eines integrativen Behandlungskonzeptes an. Die komplementäre Medizin der Zukunft gehört dabei selbstverständlich in die Hand schulmedizinisch ausgebildeter Ärztinnen und Ärzte mit strukturierter komplementärmedizinischer Weiterbildung auf hohem Niveau. Der Verbleib in den jeweiligen Weiterbildungsordnungen, Forschung und Lehre sowie der offene Dialog aller Fachrichtungen sind hierfür unerlässlich.

Das Beispiel der Homöopathie, welche derzeit in den Bundesländern um einen Verbleib in den jeweiligen Weiterbildungsordnungen zu kämpfen hat, zeigt, dass auch integrativmedizinisch arbeitende Ärztinnen und Ärzte in den Kammerversammlungen die Entscheidungsprozesse aktiv mitgestalten sollten. Daher hat das Krankenhaus für Naturheilweisen in München-Harlaching die Integrative Liste Bayern ins Leben gerufen. Das Krankenhaus für Naturheilweisen ist das größte Krankenhaus für Integrative Medizin in Deutschland und verfügt über 110 Betten. Mit der Schulmedizin als Basis werden komplementärmedizinische Behandlungsverfahren, wie vor allem die klassische Naturheilkunde nach Kneipp, ausleitende Verfahren und die Homöopathie in einem integrativen Behandlungskonzept bei v.a. chronisch kranken Patienten eingesetzt.

Die Integrative Liste Bayern setzt sich unter anderem ein für:

  1. Dialog von konventioneller und komplementärer Medizin.
    Wir unterstützen eine Medizin, die den wissenschaftlichen Dialog zwischen konventioneller und komplementärer Behandlung fördert und nach außen trägt. Wir möchten verdeutlichen, dass die „Komplementärmedizin“ den Bereich der reinen „Erfahrungsmedizin“ schon lange verlassen hat und in zunehmendem Umfang Evidenzen mit hohem wissenschaftlichen Standard vorweisen kann.
  2. Methodenvielfalt in der Medizin der Zukunft
    Wir unterstützen den Erhalt und den Ausbau der Methodenvielfalt in der ärztlichen Behandlung und die Integration von studienbelegten integrativmedizinischen Methoden. Dies soll besonders in individuell abgestimmten Gesamtkonzepten mit dem Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Gesunderhaltung und Salutogenese breiter und vulnerabler Bevölkerungsschichten zu Tage treten. Wir setzen uns für die Vernetzung von komplementärer und konventioneller Medizin sowie für einen Systemwechsel von der ökonomisierten zur patientenorientierten Medizin ein.
  3. Bewahrung und Ausbau ärztlicher Kompetenz für integrative Verfahren
    Wir unterstützen die langfristige Verankerung integrativmedizinischer Ansätze in der Weiterbildungsordnung als unverzichtbare Notwendigkeit, um bewährte Fortbildungen weiterführen zu können und komplementärmedizinische Verfahren weiterhin in der Hand schulmedizinisch ausgebildeter Ärzte zu wissen. Der konstruktive Weg dorthin ist ein “Ausschuss Integrative Medizin“ in der Ärztekammer und in den Ausschüssen für ärztliche Fort- und Weiterbildung.
  4. Finanzielle Gleichstellung
    Wir unterstützen die finanzielle Gleichstellung von Gesprächsmedizin, apparativer Medizin und Pharmakotherapie. Der reale ärztliche Zeitaufwand in der komplementären Medizin muss sich auch im Verdienst widerspiegeln.


Wir bitten um Ihre aktive Mitarbeit, mindestens aber um Ihre Stimme bei der Ärztekammerwahl Bayern 2022! Informieren Sie deshalb auch Ihre Kolleg*innen! Jede Ärztin/Arzt hat drei Stimmen. Sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Integrative Medizin eine berufspolitische Stimme erhält! Vielen Dank für Ihre Unterstützung.