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Bewährte Indikationen aus der Homöopathie - Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind nicht nur im ambulanten Rahmen ein sehr häufiges Beschwerdebild, viele Patient*innen leiden dabei unter chronisch-rezidivierenden Kopfschmerzen. Die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln kann nicht nur zu erheblichen Nebenwirkungen, sondern auch zu einer schmerzmittelinduzierten Komponente der Kopfschmerzen führen. Nicht wenige Patient*innen können so in einen Teufelskreis geraten, der im Verlauf eventuell nur noch durch eine längerfristige stationäre Kopfschmerzbehandlung wieder aufgelöst werden kann. Die Ursachenforschung kommt häufig zu kurz, dabei kann es sich um einen PC-Arbeitsplatz mit nicht optimal gewählter Monitorhöhe bei Spannungskopfschmerzen handeln oder um die individuellen Trigger bei einer Migräne. Bei beginnenden Kopfschmerzen lohnt sich unter Umständen als Erstmaßnahme ein Behandlungsversuch mit reichlich Trinken, frischer Luft und einer Entspannungsübung. Pfefferminzöl für die Schläfen hat sich in Studien genauso effektiv erwiesen, wie die Einnahme von ASS oder Paracetamol. Aufgrund der Prävalenz von Kopfschmerzen und des oft einhergehenden Leidensdrucks, bietet sich aber ein ergänzender homöopathischer Behandlungsversuch in jedem Falle an.

Homöopathische Akutmittel zur ergänzenden Behandlung bei Kopfschmerzen

In dieser Serie – Bewährte Indikationen aus der Homöopathie – möchten wir Ihnen ein Hilfsmittel an die Hand geben, welches das Auffinden des passenden Akutmittels bei bestimmten Indikationen im Sinne der klassischen Homöopathie erleichtern soll. Natürlich können wir in diesem Format längst nicht der Tiefe der Verordnungen in der klassischen Homöopathie gerecht werden und auch nur eine sehr begrenzte Auswahl an möglichen Mitteln darstellen. Dieser Artikel ist gedacht als Hilfe zum Auffinden eines passenden homöopathischen Akutmittels zur ergänzenden Behandlung bei Kopfschmerzen. Daher ist das folgende „Werkzeug“ vor allem als Möglichkeit für den homöopathisch interessierten Arzt/Ärztin gedacht, seine bisherigen Kenntnisse abzugleichen und (hoffentlich) zu vertiefen bzw. vielleicht den ein oder anderen neuen Aspekt kennen zu lernen.

Aufgelistet sind 18 homöopathische Arzneien, die, neben vielen anderen, zur Behandlung akuter Kopfschmerzen infrage kommen könnten. Sie finden quasi eine zweiteilige rudimentäre Materia medica mit Angabe der wesentlichsten Symptome eines jeden Mittels bei akuten Kopfschmerzen. Zudem sind unter dem Punkt „Wie noch“ für das jeweilige Mittel einige charakteristische Leitsymptome, Gemütssymptome, Zeitmodalitäten, Seitenbeziehungen und mögliche typische Auslöser, die bei dieser Indikation relevant werden könnten, aufgeführt.

RUDIMENTÄRE MATERIA MEDICA zur akuten Zystitis

Kopfschmerzen:

  • Blutandrang zum Kopf mit Hitze, aber die Nase und der übrige Körper bleiben kalt
  • Dumpfe, drückende Kopfschmerzen mit dem Gefühl, dass selbst das Kissen, auf dem er liegt, zu hart sei
  • Schlimmer durch Husten und Bücken, Gehen, Treppensteigen, Denken, Lesen
  • Benommenheit des Kopfes und Schwindel beim Bewegen des Kopfes
  • Bei Gehirnerschütterung, Kopfverletzung, stumpfer Augenverletzung

Wie noch:

  • Zerschlagenheitsgefühl mit Schwäche und Müdigkeit
  • Berührungsempfindlichkeit (selbst das Bett scheint zu hart, so dass sich Pat. deshalb immer wieder bewegen muss)
  • Blutungsneigung, Hämatom
  • Verbesserung im Liegen (v.a. horizontales Ausstrecken mit tiefliegendem Kopf), bei Ruhe, durch kaltes Baden
  • Schlimmer durch die geringste Berührung, Druck, durch Bewegung
  • Schlimmer abends und nachts
  • Patient will allein gelassen werden, sagt, dass ihm nichts fehle; glaubt, er sei gesund/unverletzt; Angst vor Annäherung, Berührung; reizbar, mürrisch, schreckhaft
  • Mögliche Causa: Physische und psychische Traumata, (stumpfe) Verletzungen, Quetschung, Verwundung, Gehirnerschütterung, Unfall, Schock, Überanstrengung und Ermüdung

Kopfschmerzen:

  • Beginn plötzlich und heftig
  • “Blutandrang“ zum Kopf, z.B. im Rahmen einer Blutdruckkrise
  • Klopfend, hämmernd, nach auswärts drückend oder berstend
  • Oft beginnend am rechten Hinterkopf, ausstrahlend zur rechten Stirn/Auge
  • Vorwärtsbeugen verschlimmert die Kopfschmerzen
  • Schlimmer auch durch jede Erschütterung, durch Licht, Lärm, Sonne und Hitze
  • Bei Frauen Kopfschmerzen evtl. vor oder während der Menstruation
  • Besser durch ruhiges Liegen im abgedunkelten Zimmer, lokale Kälteanwendung, Druck

Wie noch:

  • Lokal: Röte, Hitze, Schwellung, Krämpfe
  • Überempfindlichkeit der Sinne (Lärm, Licht)
  • Gesicht rot, Kopf heiß, Hände und Füße kalt
  • Rechtsseitige Beschwerden
  • Schlimmer nachmittags
  • Patient stark gereizt, „delirant“
  • Mögliche Causa: Überhitzung (Sonnenstich), Unterkühlung und Durchnässung, z.B. bei raschem Wetterwechsel oder wenn man überhitzt in kaltem Wasser gebadet hat oder auch beim Haarewaschen; katarrhalische Infekte

Kopfschmerzen:

  • Akute Kopfschmerzen, die sich aber langsam entwickeln (vgl. Belladonna)
  • Stechende, drückende, berstende Schmerzen (z.B. Augen wie aus ihren Höhlen gepresst)
  • Kopf wie eingeschnürt oder zusammengepresst
  • Kopfhaut sehr berührungsempfindlich
  • Eher linksseitige Kopfschmerzen, über dem linken Auge, ausstrahlend zum Hinterkopf, oder auch auf dem Scheitel lokalisiert
  • Schlimmer bei jeder Bewegung, z.B. beim Husten bei grippalem Infekt, sogar bei jeder Augenbewegung (z.B. Öffnen) der Lider
  • Evtl. Schwindel, Erbrechen bei geringster Bewegung
  • Kaltes Wetter verschlechtert, aber lokale Kaltanwendung bessert
  • Nasenbluten bessert
  • Kopfschmerz hängt evtl. mit hartnäckiger Verstopfung zusammen

Wie noch:

  • Trockenheit auf allen Ebenen (z.B. Schleimhäute, Lippen!)
  • Großer Durst
  • Entzündung der serösen Häute (Pleuritis, Perikarditis)
  • Generelle Verschlimmerung durch Bewegung, Besserung durch Ruhe und festen Druck
  • Gichtig-rheumatische Diathese
  • Eher linksseitige Beschwerden
  • Schlimmer morgens nach dem Aufstehen
  • Patient ist reizbar und mürrisch, zornig, will in Ruhe gelassen werden; spricht ständig über sein “Geschäft“; Zukunftsangst, große Angst vor Armut
  • Mögliche Causa: Ärger, Zorn; katarrhalische Infekte, geistige Anstrengung; bei Magen-Darm-Störungen

Kopfschmerzen:

  • Pressende, stechende, bohrende Schmerzen
  • Gefühl eines leeren Raumes zwischen Gehirn und Stirn
  • Als ob das Gehirn lose wäre, schlimmer beim Bewegen des Kopfes
  • Schwere und Lähmungsgefühl in den oberen Lidern
  • Örtlich begrenzte Lähmungen, v.a. rechtsseitig, z.B. Zungenmuskeln, Gesicht, Lider
  • Kopfschmerzen durch emotionale Belastungen
  • Kopfschmerzen bei längeren Autofahrten, beim Lesen, bei starkem Hunger
  • Dabei oft auch Gelenkbeschwerden

Wie noch:

  • Anfangs ausgeprägte Hypersensibilität und Hyperreaktivität, später allmählich fortschreitende Paralyse, große körperliche und geistige Schwäche
  • Gefühl von Wundsein und Brennen an den Schleimhäuten
  • Verbesserung im warmen Bett / durch Wärme, bei feuchtem und regnerischem Wetter, durch Trinken von kaltem Wasser
  • Verschlimmerung durch langes Sitzen, durch trocken-kaltes Wetter, durch kalten Luftzug
  • Gesicht rechtsseitig, sonst v.a. linksseitiges Mittel
  • Verschlimmerung abends und nachts
  • Patient nimmt großen Anteil am Leid anderer, leidet auch selbst verstärkt an Kummer, Sorgen, Furcht, Ärger, Angst; Sinn für soziale Gerechtigkeit, Idealist, duldet keine Ungerechtigkeiten, kämpft für eine bessere Welt; herausfordernd, kritisch, ehrgeizig
  • Mögliche Causa: Verdruss, Zorn, Ärger, Gram, Kummer, Leid und Mitleid, Schlaflosigkeit, Nasswerden

Kopfschmerzen:

  • Kongestion zum Kopf, heißer Kopf, evtl. mit Benommenheit und Betäubung
  • Kopfweh mit Schwindel
  • Beginnt im Nacken und setzt sich später oberhalb der Augen fest
  • Dunkelrotes / geflecktes Gesicht
  • Geistig langsam und stupide, schläfrig vor Erschöpfung
  • Augenlider können kaum offengehalten werden
  • Sehstörungen
  • Migräne mit Depression und Zittern

Wie noch:

  • häufig große Erschöpfung mit Zittern
  • Sehr starke Schwäche, Erschlaffung der Muskeln mit teilweiser oder völliger Lähmung, Schweregefühl und Müdigkeit im ganzen Körper / der Glieder
  • Verschlimmerung durch Tabakrauch, Sommer, Sonne, Hitze, aber auch feuchtkaltes oder feuchtwarmes Wetter
  • Verbesserung durch reichlich Urinentleerung, frische Luft, Alkohol, Reizmittel, Schwitzen
  • Verschlimmerung morgens
  • Patient wirkt schüchtern, sensibel, zaghaft; mit Lampenfieber, Erwartungsspannung; wenig Selbstvertrauen; Ängste: Alleinsein, Gewitter, Tod, Menschenmengen
  • Mögliche Causa: Schreck, Angst, plötzliche Aufregung, Rekonvaleszenzstörung nach viralem Infekt (Sommergrippe)

Kopfschmerzen:

  • Blutwallungen zum Kopf und heftiger Schwindel
  • Wellenartige, berstende, pochende, pulsierende Kopfschmerzen, als ob der Kopf explodiert
  • Verschlechterung durch Erschütterung des Kopfes, Bewegung des Körpers, Hitze, Sonne
  • Verschlimmerung beim Liegen, beim Zurückbeugen des Kopfes
  • Besserung durch Kälte, durch Druck (wenn man den Kopf zwischen den Händen zusammenpresst)
  • Verträgt nichts auf dem Kopf, trägt keinen Hut, lässt sich die Haare schneiden
  • Brennende Hitze auf Scheitel und Nacken
  • Vergrößerungsgefühl von Kopf und Gehirn

Wie noch:

  • Hitzeunverträglichkeit und -verschlimmerung
  • Pulsieren am ganzen Körper, aufwallende Schmerzwellen
  • Bluthochdruck im Alter
  • Plötzliche und heftige Kreislaufstörungen
  • Verschlimmerung in der Sonne, bei Hitze, Bewegung, Bücken
  • Verbesserung durch Kälte, kalte frische Luft, kalte Anwendungen
  • Vor allem linksseitige Beschwerden
  • Patient mit starker nervöser Erregung, Überempfindlichkeit, Angst und Furcht mit Ruhelosigkeit, Verwirrung, bis hin zu Apathie und Gleichgültigkeit
  • Mögliche Causa: Beschwerden infolge eines Sonnenstichs; nach Erregung, Furcht, Schreck, Unfall

Kopfschmerzen:

  • Blutandrang zum Kopf mit Reizung der Gehirnnerven
  • Reißende und klopfende Kopfschmerzen
  • Verschlimmerung bei Anstrengung, Bewegung, Erschütterung, feuchtkaltes Wetter, kalte Luft, im geschlossenen Zimmer
  • Besserung durch Liegen auf dem Bauch, still Liegen, nach hinten Überstrecken
  • Schwindel mit dem Gefühl, als sei der Kopf verlängert
  • Kopfschmerzen nachts, mit Harndrang
  • Schmerzen nach Zahnbehandlung

Wie noch:

  • Unerträgliche Nervenschmerzen, die evtl. die Nervenbahnen entlang ziehen/schießen
  • Verletzung nervenreichen Gewebes, z.B. Fingerspitzen, Zehen, Zunge, Steißbein
  • Verschlimmerung bei Wetterwechsel, Nebel
  • Patient ist evtl. melancholisch, gedrückte Stimmung mit Weinerlichkeit, Verwirrung, macht Fehler beim Schreiben
  • Mögliche Causa: Gehirn- oder Rückenmarkserschütterung, Nervenverletzungen, Schock, Biss

Kopfschmerzen:

  • Beginnen meist langsam und enden plötzlich
  • Im Bereich der Augen, Nasenwurzel, Stirn, Vorderhaupt
  • Die Kopfschmerzen können auch halbseitig sein
  • Erstrecken sich oft zum Auge / Nacken / Rücken
  • “Nagelkopfschmerz“, als ob ein Nagel in das Gehirn gestoßen würde
  • Liegen auf der schmerzhaften Seite bessert (paradox)
  • Essen bessert, Abgang von reichlichem Urin bessert
  • Schlechter durch Licht, Lärm, Sprechen, Nachdenken, im kalten Wind

Wie noch:

  • Widersprüchlichkeit im emotionalen und körperlichen Bereich
  • Krampfartige, widersprüchliche, unerwartete Beschwerden im raschen Wechsel
  • Stiller Kummer, introvertiert
  • Trost und Mitgefühl verschlechtern
  • Periodische Beschwerden
  • Schmerzen i.d.R. auf sehr kleine Bereiche fokussiert (z.B. Nagelkopfschmerz)
  • Tabak verschlimmert alle Beschwerden
  • Kloßgefühl im Hals, Schlucken fester Speisen geht besser als von Flüssigkeiten
  • Leeregefühl Magengegend, Brust
  • Durstlos in der Fieberhitze, Durst nur im Frost
  • Verschlimmerung vom Morgen bis zum Nachmittag, nachts gebessert
  • Patient mit “schwachen Nerven“, sehr sensibel, reagieren mit funktionellen Störungen, z.B. Kopfschmerzen, Magen-Darm, Herz, Stimmungslage sehr wechselhaft, widersprüchlich (“Lachen über Ernstes“), schwermütig mit vielen Seufzern
  • Mögliche Causa: Schreck, Kummer, enttäuschte Liebe, Beleidigung

Kopfschmerzen:

  • Berstender Druckschmerz in den Schläfen
  • Schwere und Druck auf dem Scheitel
  • Gefühl, als hätte man Blei im Hinterkopf
  • Verschlechterung durch Bewegung, Druck, Bücken
  • Kopfschmerzen nach Sonnenexposition
  • Gesicht sehr bleich
  • Zittrige Schwäche

Wie noch:

  • Druck/Berührung unangenehm, v.a. am Hals (Kleidung)
  • Absonderungen führen zu einer Besserung, z.B. Schwitzen, Weinen, usw.
  • Kalte Getränke bessern
  • Linksseitiges Mittel, bzw. von links nach rechts
  • Verschlechterung morgens, nach Schlaf (schläft “in die Verschlechterung hinein“)
  • Patient wirkt redselig, reizbar, empfindlich auf Sinneseindrücke
  • Mögliche Causa: unterdrückte Absonderungen

Kopfschmerzen:

  • Häufiger rechts, vorwiegend Stirn, über den Augen, Vorderhaupt
  • Hämmernde, reißende, berstende Kopfschmerzen
  • Als ob das Gehirn hin und her schwanken würde
  • Kopfschmerzen durch Überhitzung, Kälte bessert
  • Evtl. Kopfschmerz, wenn die Essenszeiten nicht eingehalten werden
  • Der Kopfschmerz ist oft begleitet von Drehschwindel
  • Kopfschmerz bei Leber-, Galle-, Bauchspeicheldrüsenbeschwerden
  • Gelblich blasse Gesichtsfarbe

Wie noch:

  • Oft begleitend Blähungen, Aufstoßen bessert
  • Kleiderdruck verschlimmert, Lockern der Kleidung bessert
  • Warme Getränke, heiße Speisen bessern
  • Verlangen Süßigkeiten
  • Bettwärme bessert (auch wenn sonst Wärme verschlechtert)
  • Rechtsseitige Beschwerden, bzw. von rechts nach links
  • Schlechter beim Erwachen und ca 3-4 Uhr morgens sowie 16-20 Uhr
  • Besser vormittags und nach Mitternacht
  • Patient sehr unsicher, nach außen evtl. kompensatorisch hochmütig / diktatorisch
  • Mögliche Causa: Heftige Emotionen, Furcht, Angst, Schreck, Wut, Ärger; nach Kränkung, bei Widerspruch

Kopfschmerzen:

  • Klopfende Kopfschmerzen nach emotionalen Einflüssen
  • Hämmernder, pulsierender Schmerz, der oft periodisch auftritt (Migräne!)
  • Dumpfer, drückender, drängender Schmerz in der Stirn, über beiden Augen
  • Verschlimmerung um die Menses herum, durch Lesen, beim Reden und nach Schlaf
  • Schulkopfschmerz

Wie noch:

  • Trockene Haut, spröde Lippen, großer Durst
  • Bevorzugt salzige und würzige Speisen
  • Mangelnde Gewichtszunahme trotz Appetit
  • Verschlimmerung kommt und geht mit der Sonne
  • Patient lässt sich nicht trösten, seelische Verletzungen wirken sehr tief und nachhaltig, der Patient kommt nicht davon los, da er immer wieder in Gedanken um dieselbe Problematik kreist, verschlossen, verbittert
  • Mögliche Causa: Angst, Kummer, Schreck (Schulkopfschmerz!), Hitze, intensive Sonnenbestrahlung

Kopfschmerzen:

  • Kongestive Kopfschmerzen mit Übelkeit und Brechreiz
  • Drückende Schmerzen im Hinterkopf
  • Wie betrunken und benebelt, evtl. Drehschwindel
  • Vor allem morgens, als wenn man die Nacht nicht geschlafen hätte
  • Schlimmer beim Bücken und Husten
  • Schlimmer nach dem Essen, Schwitzen am Kopf beim Essen
  • Krampfartiges Zucken und reißende Schmerzen Gesicht / Kopf
  • Kälteempfindlichkeit der Zähne

Wie noch:

  • Obstipationsneigung
  • Kleiderdruck (enge Kleidung) verschlechtert
  • Verschlechterung durch ausschweifendes Leben (Kaffee, Alkohol, Völlerei, usw.)
  • Verlangen nach Stimulantien (z.B. Kaffee, Alkohol)
  • Rechtsseitige Schmerzen
  • Verschlechterung am frühen Morgen
  • Patient ist reizbar und ungeduldig, beherrscht von seinen Zielen, tadelt andere, kann nicht entspannen und neigt dazu, die Müdigkeit mit Stimulanzien zu überbrücken, cholerisch veranlagt
  • Mögliche Causa: Ärger, langanhaltende geistige Überarbeitung, Schlafmangel, Folge von Genussmitteln, Medikamenten, Stimulanzien

Kopfschmerzen:

  • Brennender Kopfschmerz, die Hitze scheint längs der Wirbelsäule hinaufzusteigen
  • Vor allem Stirn und Vorderhaupt
  • Der Schmerz scheint durch das Auge zu gehen und am Hinterkopf wieder auszutreten
  • Schwindel und heißer Kopf durch Blutandrang, oft auch Übelkeit/Erbrechen
  • Verbesserung durch Berührung, im Freien, durch Kälteanwendungen, Essen, Niederlegen, nach dem Schlaf
  • Verschlimmerung durch Bücken, beim Kauen, im warmen Raum, beim Sprechen, durch Linkslage, nach geistiger Arbeit
  • Migräneanfälle, die 1-3 Tage dauern, nach Attacke sehr erschöpft, träge

Wie noch:

  • Schwäche und Erschöpfung
  • Hypersensibilität aller Sinne, v.a. gegen Gerüche/Düfte
  • Gefühl von Brennen, insbesondere Hitze der Hände
  • Hellrote Blutungen, Blutungsneigung
  • Patient ist äußerst mitfühlend, extrovertiert, gefühlsbetont mit großem Verlangen nach Gesellschaft, voller Fantasie, aber auch voller Ängste
  • Mögliche Causa: erschöpfende Krankheiten, Verlust von Körpersäften (Blutungen, Stillen, Geburt), Beschwerden durch negative Gefühle/Emotionen

Kopfschmerzen:

  • Schmerzen kongestiv, pulsierend
  • Als wenn es die Stirn und Schläfe zersprengen wollte
  • Wandernder halbseitiger Kopfschmerz
  • Schmerz im Hinterkopf
  • Periodische Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
  • Während, vor, nach, bei unterdrückter Regel oder Dysmenorrhoe
  • Besserung durch äußeren Druck und kalte Umschläge
  • Schwindel/Ohnmacht

Wie noch:

  • Verträgt keine fetten/gehaltvollen Speisen
  • Verschlechterung in Rückenlage, vor der Menstruation
  • Die Symptome können generell sehr wechselhaft sein
  • Rechtsseitige Beschwerden
  • Verschlimmerung nachts
  • Pat mit stark wechselnder, oft weinerlicher Stimmung, braucht Aufmerksamkeit und Trost
  • Mögliche Causa: Verkühlen, kalte Füße

Kopfschmerzen:

  • Blutandrang zum Kopf mit Hitzewallungen
  • Brennende und/oder berstende Kopfschmerzen
  • Der Schmerz zieht vom Nacken nach vorne und setzt sich über dem rechten Auge fest
  • Verschlimmerung bei jedem Lagewechsel, durch Licht, Lärm und Geräusche
  • Häufig mit Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • Anfallsartige Kopfschmerzen/Migräne (vor allem rechtsseitige)
  • Beschwerden kommen und gehen mit der Sonne

Wie noch:

  • Brennen in den befallenen Teilen, z.B. Schleimhäute
  • Hände und Füße in der Nacht brennend heiß
  • Rechtsseitiges Mittel
  • Verschlimmerung bei heißem und sonnigem Wetter
  • Verschlimmerung aber auch durch Kälte und Zugluft (außer Kopfkongestionen!)
  • Patient ist mürrisch und gereizt, ungeduldig und wütend
  • Mögliche Causa: Hitze, Sonne, Ärger

Kopfschmerzen:

  • Schwindel und Blutwallungen zum Kopf mit Hitze
  • Ggf. Übelkeit und Erbrechen
  • Berstende Kopfschmerzen
  • Halbseitige (v.a. linksseitige) Kopfschmerzen
  • Vom (linken) Auge zum Hinterkopf ziehend
  • Besser durch heiße Umschläge

Wie noch:

  • Verlangen nach Saurem und Schokolade
  • Verschlechterung vor, während und nach der Menses
  • Kalte Hände und kalte Füße
  • Trost verschlechtert
  • Beschäftigung bessert, insbesondere heftige Bewegung (Sport, Tanzen)
  • Linksseitige Beschwerden
  • Besserung abends
  • Patient wirkt sehr traurig, gleichgültig gegenüber geliebten Menschen, unkommunikativ

Kopfschmerzen:

  • Schmerzen halbseitig in der Stirn, im Auge, in der Schläfe
  • Schmerz in einer Gesichtshälfte und den Zähnen
  • Gefühl, als sei der Kopf längs der Pfeilnaht offen
  • Verschlimmerung durch Berührung, Bewegung, Erschütterung, Geräusche
  • Verschlimmerung kommt und geht mit der Sonne
  • Linksseitige Migräne

Wie noch:

  • Akute Endokarditis und Perikarditis, chronische Herzleiden
  • Verschlimmerung durch Sturm, Wetterwechsel und kalte Luft
  • Besserung durch Liegen auf der rechten Seite
  • Vor allem linksseitiges Mittel
  • Patient aufgeregt, voller Angst und Furcht, voll schlimmer Ahnungen

Kopfschmerzen:

  • Betäubendes Kopfweh in der Stirn
  • Gefühl, als läge eine Kugel dort oder als ob das Gehirn locker wäre
  • Gefühl, als ob die Stirn beim Bücken oder Bewegen zerspränge
  • Gefühl wie Holz, entweder im Stirn- oder Hinterkopfbereich
  • Verbesserung beim Gähnen

Wie noch:

  • Verlangen nach Süßigkeiten, Milch (oder Abneigung gegen Milch), Tabak
  • Geruch nach verdorbenen Eiern (Schweiß, Flatus, Stuhl)
  • Nach dem Frühstück gebessert
  • Verschlimmerung nachts, morgens, nach Mittagsschlaf
  • Patient wirkt eher nachgiebig, milde, schüchtern, empfindlich gegen alle äußeren Eindrücke
  • Mögliche Causa: unterdrückte Gefühle, z.B. Beleidigung, Erniedrigung, Kränkung, Ärger

Modalitätentabelle zur Bestimmung homöopathischer Arzneimittel

In der Modalitätentabelle finden Sie weitere 14 polare Modalitäten, die einfach zu erfragen sind und oft dazu beitragen können, das passendste Mittel herauszuarbeiten. “Polar“ bedeutet, dass es hier immer zwei entgegengesetzte Möglichkeiten gibt, also z.B. “Wärme bessert“ oder aber “Wärme verschlechtert“, man kann “Durst“ haben oder aber eine “Durstlosigkeit“ verspüren. Und alle vorhandenen Modalitäten eines Mittels können natürlich in unterschiedlicher Ausprägung vorliegen. Ein grün markiertes Feld zeigt dabei eine Besserung durch die entsprechende Modalität an, ein rot markiertes Feld eine Verschlechterung. Nun haben wir aber das Phänomen, dass homöopathische Mittel regelmäßig in beiden “Polen“ einer Modalität vertreten sind. An der jeweiligen Wertigkeit ist aber in der Regel eine eindeutige Tendenz zu erkennen. Pulsatilla beispielsweise ist bei “Wärme allg. agg.“ bekanntermaßen hochwertig vertreten, aber auch in der Rubrik “Wärme allg. amel.“ ist es zu finden, hier aber nur einwertig. In der hier vorliegenden Modalitätentabelle versuchen wir nun eine Art Polaritätsanalyse als Quintessenz des oben gesagten widerzuspiegeln. Die Zahl gibt an, welche “Gesamtwertigkeit“ sich rechnerisch ergibt. Dabei steht eine positive Zahl für “Verbesserung“ (grün unterlegt) und eine negative Zahl für “Verschlechterung“ (rot unterlegt). Das ist natürlich eine Vereinfachung, bei der auch Informationen verloren gehen, aber wir möchten und können in diesem Format nicht die Tiefe eines Repertoriums bzw. einer Materia medica erreichen, sondern dem interessierten Arzt/Ärztin eine überschaubare Hilfestellung geben.

Sie können sich die Modalitätentabelle ausdrucken und mit den Modalitäten Ihrer Patient*innen abgleichen. Mehrere Übereinstimmungen und das Fehlen konträrer Modalitäten in hohem Grad können einen guten Hinweis auf das in Frage kommende Mittel geben.  Nach Gegenlesen in der rudimentären Materia medica können Sie sich für das passendste Mittel entscheiden. Bitte bedenken Sie, dass es bei akuten Erkrankungen auf tatsächlich aktuelle, mit der akuten Erkrankung eindeutig assoziierte Symptome und Modalitäten ankommt. Grundsätzliche Eigenschaften oder Vorlieben/Abneigungen der Patient*innen sollten höchstens zur finalen Entscheidung bei gleichrangig konkurrierenden Mitteln herangezogen werden.

Akute Verschreibungen können mit unterschiedlichsten Potenzen durchgeführt werden. Für homöopathisch weniger erfahrene Kollegen*innen bietet sich eine D12-Potenz an, am ersten Tag drei Globuli ca. alle zwei Stunden bis zu einer eindeutigen Besserungstendenz. Wenn das Mittel richtig gewählt wurde, sollte diese spätestens am Folgetag erkennbar sein. Dann kann der Patient*in die nächsten zwei bis drei Tage immer dann eine weitere Dosis einnehmen, wenn die Besserungstendenz stagniert. Dabei sollten nicht mehr als drei bis vier Einzelgaben pro Tag erforderlich sein. Bei hartnäckigen Beschwerden und höchstwahrscheinlich passender Arznei können auch ein bis drei Globuli in einem Wasserglas aufgelöst werden, der Patient kann dann durch jeweiliges ordentliches Umrühren vor jeder Einnahme (=ein Schluck) die Potenz erhöhen. Ein Schluck ersetzt dann in diesem Falle die o.g. wiederholte Einnahme von drei Globuli.

Wir würden uns über eine Rückmeldung Ihrer Eindrücke zur dieser Rubrik: “Homöopathie – Bewährte Indikationen“ sehr freuen. (Gerne per E-Mail an schmidt.robert@kfn-muc.de) Sollte sie Ihren Zuspruch finden, dann werden wir diese Rubrik langfristig in dieser Form beibehalten.